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Bewertung von AGs

21 Byte entfernt, 10:00, 18. Okt. 2012
/* Was ist eine "gute" AG? */
Wenn der Buchwert der betrachteten AG einen steigenden Verlauf über die Zeit aufweist stehen die Chancen gut es auch mit einer lohnenswerten Investition zu tun zu haben. Zweiter wichtiger Indikator ist das Depot der AG. Ein Blick in das Depot zeigt euch meistens, warum der Buchwert sich wie entwickelt hat. Was ist bei der Betrachtung des Depots wichtig?
'''1. == Hat das Depot eine gute Ertragsgewichtung?'''==
D.h. werden neben den Aktien auch regelmäßig und effizient Anleihen gezeichnet (Zerobonds)? Effizient heißt in diesem Zusammenhang, dass mindestens 8 Anleihen à 100.000€ über 10 Tage Laufzeit gezeichnet werden. Dies ist die vom Kapitaleinsatz her effizienteste Variante der Nutzung von Anleihen, bei AGs mit hohen einstelligen oder gar zweistelligen Buchwerten reicht die Anlage von 800.000€ in Anleihen indes in der Regel nicht aus, um das Anlagerisiko effizient genug zu streuen, d.h. es empfiehlt sich bei hinreichender Größe einer AG auf die 250.000€ Anleihen zu setzen, zu den ansonsten gleichen Konditionen wie bei den 100.000€-Anleihen. Höhere Anleihe-Beträge lohnen sich nicht, da ihr Ertrag zu wenig rentabel wird. Bei den 250.000€-Anleihen verzichtet man auf ein bisschen Rendite, bekommt aber durch die höheren nominalen Auszahlungsbeträge ein Mehr an Ertragssicherheit, welche etwaige Verluste in den Aktieninvestements besser ausgleichen können.
Zusammenfassend: Ein gutes Depot hat neben Aktien auch langlaufende Anleihen (10 Tage), idealerweise mindestens 20% des Buchwertes sollte in Anleihen stecken, um Ertragsrisiken auszugleichen. Eine AG ohne Anleihen ist vollständig den Risiken des Aktienmarktes ausgesetzt und daher nicht empfehlenswert!
'''2. == Hat das Depot eine gute Risikoverteilung?'''==
D.h. wieviel Geld steckt in den einzelnen Aktien, wieviele verschiedene Aktien werden gehalten, wie risikoreich sind diese Aktien? Werden nur wenige verschiedene Aktien gehalten (oder im Extremfall nur eine einzige), dann ist das Risiko von Kursstürzen dieser Aktie in Mitleidenschaft gezogen zu werden sehr groß. Hält man hingegen sehr viele verschiedene Aktien mit ähnlicher Gewichtung (d.h. man hält von allen Aktien vergleichbare Wertmengen Kurs*Stück), dann ist man sehr von der Gesamtmarktperformance abhängig, wenn der gesamte Aktienmarkt im Aufwind ist gewinnt man, wenn er sinkt verliert man an Buchwert. Man hat sich also quasi den Markt nachgebaut. Manchmal kann dies auch zu einem stagnierenden Buchwert führen, da sich steigende und sinkende Kurse im Depot ausgleichen. Das ist zwar eine kapitalerhaltende Maßnahme, aber eben keine Vermehrung und daher zu vermeiden.
'''Zusammenfassend: Eine gute Risikoverteilung besteht in dem Halten von Aktien verschiedener AGs mit unterschiedlichen Wertgewichtungen, der Vermeidung von Marktportfolios, der Umgehung von Ramschaktien und von (risikoreichen) Wertkonzentrationen im Depot.'''
'''3. == Der Faire Preis bzw. Buchwert/Aktie'''==
Der nur Premiumusern bei allen AGs angezeigte Faire Preis je Aktie ist ebenso wie der Buchwert/Aktie ein guter Indikator, ob der momentane Kurs einer AG fair in Bezug auf das momentane Niveau des Buchwerts der AG ist, d.h. ob sie sich annähernd entsprechen. Die meisten Akteure im Markt orientieren sich am Buchwert/Aktie, da für sie der FP nicht sichtbar ist. Daher liegen die meisten Kurse auch um den Buchwert/Aktie. Der FP hinkt dem Buchwert/Aktie meist etwas hinterher und kann Auskunft über die Performance der AG geben, da sie den Preis etwas zurückhaltender berechnet als es der Indikator Buchwert/Aktie ausweist. D.h. wer auf der sicheren Seite sein möchte sollte Aktien unterhalb des FP einkaufen. Aber auch Einkäufe unterhalb des Buchwert/Aktie sind meist sinnvoll.
Diese ersten drei Punkte sind die meiner Meinung nach wichtigsten Kriterien für die Bewertung einer "guten"/lohenswerten AG. Die folgenden Punkte behandeln weitere wichtige Aspekte, die in diesem Börsenspiel eine Rolle bei der Bewertung von AGs haben können:
'''4. == Ramschaktien'''==
Ramschaktien wurden schon unter Punkt 2 angesprochen, sollen aber hier nochmal kurz gesondert erläutert werden: Ramschaktien sind solche Aktien, die entweder einen deutlichen Buchwertverlust (=Kapitalvernichtung), eine fortwährend stagnierende Entwicklung oder ein besonders unausgeglichenes Depot mit hohen Risiken (= andere Ramschaktien) aufweisen. Es sind somit Aktien, die nach logischen Erfahrungsgesichtspunkten keine Aussicht auf zukünftigen Erfolg haben, sofern nicht eine Strategieänderung vorgenommen wird.
'''Zusammenfassend: Aktien, die unter ihrem Ausgabekurs zu Beginn gehandelt werden sind mit Vorsicht zu behandeln. AGs, bei denen dieser niedrige Kurs auch dem Buchwert entspricht haben Kapital vernichtet und sollten daher gemieden werden. Eine Ausnahme hiervon bilden neue AGs am Markt, bei denen systembedingt der Kurs temporär unterhalb des Ausgabekurses liegen kann, später jedoch meistens ansteigen wird.'''
'''5. == Preisbewertung am Markt'''==
"Der Markt ist effizient", ist eine beliebte und oft gehörte These der Wirtschaftswissenschaften. In diesem Spiel werdet ihr sehen, dass sie meistens zutrifft und zwar umso öfter, je größer der Markt wird, d.h. je mehr Spieler = AGs hier am Spiel teilnehmen. "Ein Ding ist so viel wert, wie der Käufer dafür zahlen möchte", so Adam Smith sinngemäß und so ist es auch hier im Spiel mit den Aktien, da jeder Spieler zu einer etwas anderen Bewertung einer Aktie kommt oder kommen kann. Beispielsweise gibt es unter- und überbewertete Aktien, deren Kurs über oder unter dem angezeigten Buchwert/Aktie oder dem angezeigten Fairen Preis liegt.
Naja, im Grunde gibt es also nur einen Grund für Kurstreiberei: Die Erhöhung des eigen Buchwerts.
'''6. == Die Außendarstellung'''==
Ein häufig unterschätzter Faktor der Bewertung einer AG ist ihre Außendarstellung. Dies beginnt mit einem prägnanten Namen, geht über eine gute Beschreibung der eigenen AG und endet in einem passenden Logo. Die Außendarstellung trägt mit dazu bei einen bestimmten Eindruck bei den anderen Spielern und damit potenziellen Investoren zu erzeugen. Zwar geschieht dies meist eher unterbewusst und hat auch keinen so großen Effekt wie andere Aspekte, aber dennoch sollte eine AG, die Erfolg am Markt haben möchte auf ihr äußeres Erscheinungsbild achten, sollte wenn sie Zeitungsartikel veröffentlicht eine einheitliche Sprache finden und einen zur AG passenden Ruf aufbauen. Ein guter Ruf ist manchmal genauso viel wert wie ein gut sortiertes Aktiendepot, wenn beides zusammen kommt ist das ideal. Deswegen kann es mittel- bis langfristig lohnend für die eigene AG sein ein entsprechend positives Image aufzuabauen und das eigene Erscheinungsbild gezielt zu beeinflussen.
'''7. == Zertifikate'''==
Die Zeichnung von Zertifikaten ist seit Frühjahr 2012 eine neue Möglichkeit zur Investition. Wie sie funktionieren und welche spezifischen Risiken es gibt, behandle ich in dem Zertifikate-Leitfaden. Für die Bewertung von AGs ist vor allem die folgende dort geschilderte Passage relevant:
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