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Portfoliotheorie und Diversifikation

22 Byte hinzugefügt, 18:30, 14. Jan. 2016
Bei der Diversifikation im Aktiendepot gibt es zwei wesentliche verschiedene Ansätze. Zum einen ein gleichgewichtetet und zum anderen ein äquivalentgewichteter Ansatz:
* Bei einer '''gleichgewichteteten Diversifikation''' eines Aktiendepots wird das gesamte in Aktien investierte Kapital gleichmäßig auf die verschiedenen Aktientitel verteilt, also z.B. ein Aktiendepot mit Aktien von 10 verschiedenen AGs, im Wert von je 100.000€. Dieser Ansatz eignet sich gut für den Einstieg in eine Diversifikationsstrategie, wenn man sich über die Erfolgsaussichten einzelner Aktien noch nicht so sicher ist. In diesem Fall sind dann allerdings kleinere Wertmengen als 100.000€ pro Aktienpaket einer AG zu empfehlen, also z.B. erstmal nur 50.000€ je AG anzulegen. Steigen einzelne Aktien stark an und überschreitet ihr Wert im Depot die vorher definierte Wertmenge für einzelne Aktienpakete, so kann man einzelne Aktien verkaufen, um wieder zu dem gleichgewichteten Aktiendepot zu kommen. Eine andere Möglichkeit wäre es zusätzliches Kapital (so vorhanden), in Zukäufe bei anderen Aktien zu investieren, um sich einem neuen Richtwert hinsichtlich der Wertmenge zu anzunähern. Diese Strategie sollte nur angewandt werden wenn man von einem ähnlichen Kursrisiko der verschiedenen Aktien ausgeht.
* Bei einer '''äquivalentgewichteten Diversifikation''' werden die Wertmengen der verschiedenen Aktien entsprechend ihres unterschiedlich eingeschätzten Kursrisikos verteilt. Die Aktieninvestitionen werden also nach subjektiver Risikoeinschätzung bzw. einem spezifischen subjektiven Wert verteilt: In risikoarme/ertragsstarke Aktien werden höhere Beträge investiert als in risikoreichere/ertragsschwächere Aktien. Bei solchen Aktiendepots ergibt sich eine absteigende Wertkonzentration, ausgehend von der am risikoärmsten bewerteten Aktien. Häufig finden sich in solchen Strategien ein oder zwei [[L|Longholds]], die eine erheblich höhere Wertkonzentration aufweisen als alle anderen Aktienpositionen und als Wachstumszugpferde fungieren. Da große Geldmengen in diese Long Holds investiert werden und diese auch relativ zu den restlichen Aktienpositionen groß sind, wirkt sich eine kleine Kursveränderung sehr viel stärker auf den Gesamtwert des Portfolios aus. Diese Strategie empfiehlt sich vor allem bei Spielern mit einem Mindestmaß an Erfahrung am Aktienmarkt und der generellen Fähigkeit gute Aktien von weniger guten unterscheiden zu könnnen.
Die Frage nach der optimalen Aufteilung des Kapitals in Aktien und Anleihen lässt sich nicht verallgemeinern. Die Antwort darauf hängt von der Größe der AG, der Marktlage und den persönlichen Präferenzen des Investors hinsichtlich Ertragssteigerung und Risikoabsicherung ab. Da Anleihen zwar sicher, aber relativ zu einer guten Aktienstrategie wenig ertragreich sind, setzen [[R|risikoaversere]] Investoren stärker auf Anleihen als ertragsorientierte Anleger.
Für nahezu jede AG, für größere gilt dies umso mehr als für kleine, ist die Zeichnung aller acht zehn möglichen Anleihen sehr zu empfehlen. Die effizienteste Kombination ist dabei die Anleihe zu 100.000€ über 10 5 Tage und bildet die sinnvolle Mindestausstattung des Anleihedepots. Je nach Lage des Aktienmarktes, z.B. wenn die Kurse der gehaltenen Aktien starken Schwankungen unterworfen sin, kann eine höhere Investitionssumme in Anleihen sinnvoll sein, auch wenn man damit den Effizienzvorteil der kleineren Anleihen aufgibt.
Ein anderes Motiv die Investitionssumme in Anleihen zu variieren liegt in dem [[Dynamischer Zins|dynamischen Zins]] der Anleihen: Steigt der Zins zu dem neue Anleihen gezeichnet werden können stark an, so könnte sich eine Aufstockung der Investitionssumme in Anleihen lohnen und umgekehrt bei niedrigen Anleihezinsen.
Ein gutes Diversifikationsportfolio sorgt für ein beständiges und gutes Wachstum durch Nutzung der kombinierten Ertragskraft von guten Aktien und Anleihen. Die Ertragskraft des Gesamtportfolios mag kurzfristig niedriger sein als bei anderen Strategien, aber mittel- bis langfristig ist die Schwankung des Portfoliowertes und das Wachstum wesentlich günstiger.
 
[[Kategorie:Strategien]]
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